…wie soll es denn nun weitergehen? Wie kann es weitergehen?
Die Jahreszahl hat *klack* heute Nacht gewechselt. 365 Tage liegen unberührt vor uns (naja, einer ist schon fast rum)… Überall wird man überschüttet mit guten Wünschen fürs neue Jahr… Fröhlichkeit, Ausgelassenheit – auch der ein oder andere Kater und bleierne Müdigkeit… Ich freue mich, dass ich das mittlerweile gut aushalten und das ein oder andere Mal sogar mitgehen kann. Mein Empfinden hat sich tatsächlich gewandelt… Ich blicke ja inzwischen auf 4 Silvester zurück – ohne ihn. Anders. Ich kann diesem Tohuwabohu noch immer nicht wirklich etwas abgewinnen. Vielleicht bleibt das auch einfach so…?
Ich habe einen schönen Jahreswechsel verbracht – hoch über der Stadt auf einem Kirchturm. Weit ab von allem Getümmel aus der Vogelperspektive aufs Feuerwerk schauen hatte etwas ganz Besonderes. Irgendwie abgehoben und doch „mitten drin“. Das war toll.
Und doch… Leicht ist es mir nicht gefallen…
Aber das muss es auch nicht. Ich kann mein „anders Empfinden“ gut aushalten. Das tut gut.
In vorhergegangenen Jahren habe ich mich oft „falsch“ gefühlt, obwohl ich doch für mich richtig gehandelt habe. Zurückgezogen zu Hause für mich gefeiert… Früh ins Bett… Mit meinem Sohn am Strand… Ich habe immer einen für mich guten Weg gefunden, den Jahreswechsel zu überstehen (von Feiern keine Rede). Trotzdem war für mich immer ein Fragezeichen präsent: bin ich richtig so? Ist das okay? Muss ich nicht langsam mal wieder mitfeiern?
Nö! Das stelle ich nun nicht mehr in Frage. Ich bin gut so, wenn ich auf meinen Bauch höre und tue, was mir passend erscheint.
Nichtsdestotrotz waren der Rest von 2017 mit dem Tod meiner Schwiegermutter und der energieraubenden Trauerfeier anstrengend… Mir war daher nicht nach Jahresrückblick zumute. Viel lieber möchte ich nach vorne schauen und mir etwas zurecht legen, das mir durch die Tage hilft.
Auf Facebook bin ich über ein Ritual „gestolpert“, das mich sehr angesprochen hat. Eine liebe Freundin hatte mir in ganz ähnlicher Form nach Andreas‘ Tod schon einmal davon berichtet – zu der Zeit war es aber irgendwie nicht „dran“ für mich. Nun, da es mir wieder begegnet, scheint es sich geändert zu haben ;0)
Gerne möchte ich es mit dir teilen – vielleicht magst du es auch? Vielleicht passt es genau jetzt zu dir?
Notiere schöne Erlebnisse – oder schöne Erinnerungen, die aufkommen – auf einem Zettel… Halte dieses besondere Ereignis oder Gefühl fest (wirklich aufschreiben!) und lege den Zettel in ein Glas oder ein anderes Gefäß, das du schön findest.
Auch wenn man manchmal den Eindruck hat, es gebe nichts Schönes, kein Glücksgefühl mehr… Es gibt sie doch, diese besonderen Momente, wo ein Lächeln übers Gesicht huscht – oder du sogar von Herzen lachen musst. In dunklen Phasen verschwinden diese Glücksmomente im Dunkel und sind schnell vergessen… Mit dem kleinen Hilfsmittel, sie aufzuschreiben, gehen sie nicht verloren, sondern werden „greifbar“. Mit der Zeit werden sich Zettel ansammeln – vertraue auf die Zeit – und so sammelst du einen kleinen ganz persönlichen Schatz.

Aus diesem Schatz kannst du dir dann immer, wenn du es brauchst, ein Teil herauspicken (oder alle lesen). Liest du die Notizen, kannst du in das Gefühl eintauchen, das du hattest, als du den Zettel geschrieben hast…
Ich werde das tatsächlich einmal ausprobieren.
Um den Effekt, die „Magie des Positiven“ zu verstärken, werde ich mein Achtsamkeitstagebuch wiederbeleben. Das hatte ich schon einmal eine ganze Zeit lang gemacht, aber aus einem nicht definierbaren Grund wieder fallen lassen.
Ich nehme mir jeden Abend ein wenig Zeit, auf den Tag zurück zu blicken – nur ein paar Minuten (oder auch mal länger, wenn mir danach ist). Ich schreibe mir dann 3 Kleinigkeiten auf, die mich an dem Tag gefreut oder gar glücklich gemacht haben. Es dürfen natürlich auch mehr Dinge sein – aber 3 finde ich eine absolut machbare Anzahl. Selbst am vergurktesten Tag, wo ich abends das Gefühl habe, dass wirklich alles mies war… Ich finde am Abend trotzdem 3 Dinge, die schön waren. Es geht dabei nicht um große Emotionen oder bahnbrechende Ereignisse, sondern um Kleinigkeiten: Vogelgezwitscher, das Lächeln der Frau an der Ampel, eine Blume, ein Kaffee,… Es gibt so viele schöne Klitzekleinigkeiten, die den Tag leichter machen.
Dann habe ich noch eine Ergänzung meiner Schatzkiste… Ein Schatz im Glas und einer im Buch…
Es tut unglaublich gut, wenn man dann mal in diese Schatzkiste greifen kann und nachspürt, wie viele gute Momente es gab… Wie schön das Leben doch ist – trotz allem…
Kennst du auch schon die Achtsamkeitsübung mit den 3 Kaffeebohnen oder Erbsen oder Steinchen? Dazu steckst du dir am Morgen 3 Teile in die linke oder rechte Hosentasche und gehst etwas bewusster durch den Tag: jedes Mal, wenn du einen schönen Moment erlebst, wandert ein Teil in die andere Hosentasche. Am Ende des Tages sind die Teile immer gewandert, oder? Wenn man die „Messlatte“ niedrig hängt und einfach Kleinigkeiten wertschätzt, ist das einfach. Diese Übung tut total gut, finde ich – sie ändert den Fokus… Bei dieser Übung hat man allerdings nichts Nachvollziehbares, daher finde ich das Aufschreiben am Abend noch einen Tick wertvoller…
Kennst du solche Übungen auch? Hilft dir so was?
Ich wünsche dir für das kommende Jahr viele kleine schöne Momente, die dir Kraft geben, die schweren, dunklen, traurigen Momente aufzuwiegen oder zumindest tragbar zu machen ♥
Danke.
Alles Gute für 2018
und viel Glück und viel Segen
und LG,
Hiltrud
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Oh, wie lieb! Danke, liebe Hiltrud!
Ich wünsche dir ein zauberhaftes neues Jahr – und viele Inspirationen :)
LG
Anja
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