…ein Trauerblog?!

…ein Trauerblog?!

Ist dies ein Trauerblog? Oder geht es um Lebensfreude? Beides! Ich wünsche mir, dass über Trauer und Tod mehr geredet werden darf – und Leben!

Oh, wie schön, dass du hier bist: Herzlich willkommen auf meiner Seite

…ein Stück untröstlich

Ich bin Anja (47) und lebe im schönen Norden an der Ostseeküste als „lübsche Sprotte“ (in Kiel geboren hat es mich auf meinem Weg nach Lübeck verschlagen).

„untröstlich“… Klingt das nicht furchtbar deprimierend?!? Nein, ich finde nicht. Ich habe mich Stück für Stück und Schritt für Schritt durch meine Trauer gekämpft. Ein Teil von mir kann nicht geheilt oder glattgebügelt werden. Eine Lücke bleibt… Und das darf so sein und bleiben – macht es mich doch zu der Person, die ich heute bin.

Ich bin stark und mutig, ich bin herzlich und positiv… Ja, ich bin lebensfroh. Aber bei all‘ der Stärke und Leichtigkeit, die in mein Leben kommen durfte:

Ich darf ein Stück untröstlich bleiben!

Dieser Satz ist für mich der größte Schatz, den ich während meiner Trauerarbeit erspürt habe.

Also, was ist mein Anliegen in diesem Blog? Du ahnst es… Hier soll es um Tod und Trauer gehen, aber auch um das Leben und Lebensfreude. Dies ist mein Beitrag dazu, dieses tabuisierte Thema aus seiner dunklen Ecke zu holen. Darüber offen schreiben und sprechen zu können, empfinde ich als befreiend – vielleicht geht es dir ähnlich? Der Tod hat mich das Leben gelehrt und ich möchte zeigen, dass der Tod uns keine Angst machen, sondern eher das Leben selber spüren lassen sollte, solange es geht.

„Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur, doch mit dem Tod der andern muß man leben.“
(aus „Memento“ von Mascha Kaléko)

Ich für meinen Teil habe diesen Blog ins Leben gerufen, weil ich mit dem Tod meines Mannes im November 2014 leben muss. Andreas‘ Tod hat mich so richtig aus der Bahn gekegelt, meine kleine Welt stand Kopf und es hat mich harte Arbeit gekostet, mich neu zu sortieren und Lebenslust zu finden. Ein paar Gedanken dazu findest du auf „Dein Tod und ich“ Ich danke an dieser Stelle ganz herzlich Judith Peller, die diese Plattform ins Leben gerufen hat – danke, dass ich so diese Möglichkeit der Veröffentlichung geöffnet bekam!

Ich habe es geschafft! Ich habe überlebt! Es wäre vermessen zu behaupten, dass ich nicht mehr trauere. Aber ich habe mich neu gefunden, meine Welt neu zusammengesetzt und gestaltet. Die Trauer bleibt ein Teil von mir, aber nicht belastend, sondern wie ein Schatz – denn ich darf in meinem neuen Leben eines bleiben:

…ein Stück untröstlich!

Diese Seiten hier werde ich (recht egoistisch, muss ich zugeben) für mich nutzen – meine Gedanken äußern und mich öffnen. Wenn ich es aber schaffe, dich damit zu bewegen, auch dich ein Stück weit zu öffnen, Kommentare zu hinterlassen und oder auf anderem Wege mit mir ins Gespräch zu kommen: super! Ich freue mich darauf!

Eine weitere Herzensangelegenheit ist es für mich, dir zu zeigen „du bist nicht alleine“. Es ist glücklicherweise nicht die Regel, dass man früh in seinem Leben Witwe oder Witwer wird – aber es passiert deutlich häufiger, als ich je gedacht hätte. Zu Beginn meiner Trauerzeit habe ich mich als „Sonderfall“ empfunden. Nach und nach habe ich viele Frauen und auch Männer kennengelernt, die ein ähnliches Schicksal tragen müssen. Mit meinen Texten möchte ich einerseits berichten, wie es mir ergangen ist oder ergeht – andererseits teilen, wer oder was mir geholfen hat auf meinem Trauerweg.

Ich bin gespannt, wohin diese Blog-Reise führt…

© Martine Blankenburg

8 Gedanken zu “…ein Trauerblog?!

  1. Ich habe mich hier sehr wohl gefühlt & wiedererkannt! Du hast alles klar und deutlich geschrieben & beschrieben! Vielen Dank für die Einladung Sibille und liebe Grüße aus Ostfriesland Sibille

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